Dieses SeHT-Projekt ist auf einen längeren Zeitraum von mehreren Jahren angelegte. Es ist eingebettet in die Jahresaktionsprogramme von SeHT-RLP.
Bei diesem Projekt haben wir uns die inklusive Biografie-Arbeit vorgenommen. Das heißt:
Junge Menschen mit Beeinträchtigungen befragen die älteren Mitglieder des Vereins über deren Leben und setzen diese Information in Bezug zu ihrem eigenen Leben als junge Menschen:
Was ist verschieden und was verbindet?
Insbesondere geht es für die jungen Menschen mit TLS darum,
- die eigene Person und das eigene Leben zu reflektieren („Biographiearbeit“),
- über sich selbst sprechen zu können,
- sich in andere – ältere, gleichaltrige oder jüngere – Personen hineinzuversetzen (Empathie),
- ihnen zuzuhören,
- sie zu verstehen,
- selbst frei sprechen zu können,
- geeignete Fragen an andere Personen vorbereiten und sie im Gespräch vorbringen zu können,
- vor und mit einem Aufzeichnungsgerät agieren zu können,
- andere Meinungen, Interessen, Motivationen zu akzeptieren,
- ein Projekt in Gemeinschaft mit anderen zu entwickeln und durchzuführen,
- praktisch zu erfahren, was soziale Teilhabe bedeutet,
- zu verstehen, wie sich das alltägliche Leben verändert und welche Faktoren dafür maßgeblich sind,
- zu verstehen, was unterschiedliche Generationen trennt und was sie verbindet.
Im Laufe des Projekts werden die Teilnehmer also angeleitet, sich gegenseitig zu interviewen und die Interviews mit Video aufzuzeichnen. Die Interviews werden nach Themenkomplexen geordnet, die Fragen werden vorbereitet. Anschließend werden die Videos ausgewertet und, soweit die Teilnehmer einverstanden sind, veröffentlicht.
Am 17. September findet im Rahmen des Projekts ein gemeinsamer Besuch des Freilichtmuseums Bad Sobernheim statt. Damit wird die Aufmerksamkeit auf die Veränderungen in der Alltagswelt und im Arbeitsleben in den letzten Jahrhunderten gelenkt und ein Anstoß zur Reflexion über das eigene Lebensumfeld gegeben.
Die Gegenstände aus den Erzählungen (Kohleherd, Blechspielzeug, Plumpsklo, Tintenfässer in der Schule usw.) sind bei der Besichtigung greifbar nahe: Im wahrsten Sinne des Wortes gilt:
Geschichte wird begreifbar!